Anwalt 2.0 – In eigener Sache

Liebe Leserinnen und Leser,

gestatten Sie mir heute ein paar Worte in eigener Sache. Nach über 21 Jahren in internationalen Sozietäten bin ich mit dem heutigen Tage zu den Wurzeln anwaltlicher Tätigkeit zurückgekehrt und arbeite  ab sofort in eigener Kanzlei.

Neben der klassischen gesellschaftsrechtlichen Beratung werde ich mich auf die Bereiche

  • Corporate Compliance,
  • Corporate Governance und
  • Corporate Litigation

konzentrieren und meine langjährigen Erfahrungen in die persönliche Beratung von Gesellschaftern, Geschäftsleitern, Aufsichts- und Beiräten und Compliance Officern des deutschen Mittelstands einbringen.

Natürlich werde ich mich auch weiterhin um diesen Blog kümmern und hoffe auf regen Austausch mit Ihnen zu dem Thema, das uns alle bewegt und in der Zukunft weiter bewegen wird, Compliance in all seinen vielschichtigen Facetten.

Vielen Dank für Ihr Interesse!

DICO Forum 1 – Compliance orchestrieren

Das diesjährige, dritte DICO Forum begann gestern mit einer Key Note des bekannten Dirigenten und ehemaligen Berliner Philharmonikers, Prof. Gernot Schulz.

Dirigieren und Führen

so der Titel eines äußerst inspirierenden und begeisternden Ausflugs in die Welt des Orchesters, der uns ganz ohne Umwege zur transparenten, vertrauensbasierten Wertevermittlung durch Führungspersonen führte. Eine gleichermaßen ungewöhnliche wie eindrucksvolle Perspektive auf das Thema.

Ein Blog kann die Faszination eines solch multimedialen und charismatischen Vortrags nicht transportieren. Ein Versuch das Konzentrat der transparenten, vertrauensvollen Führung eines großen Orchesters (Unternehmens), in dem Höchstleistung aus der gegenseitigen Wahrnehmung und Wertschätzung aller Akteure entsteht, zu illustrieren, mag eine Videoaufnahme von Leonard Bernstein mit den Wiener Philharmonikern sein. Wem es so wie dort gelingt, sein Team offen, präzise und zugleich minimalisitisch zu führen, hat die gemeinsamen Werte transportiert und integriert.

 

EY veröffentlicht Compliance Benchmark Studie

Unter dem Titel

Existing Practice in Compliance 2016

hat EY heute die gemeinsam mit dem Forum Compliance & Integritiy erstellte Benchmark-Studie veröffentlicht. Im Wege der Selbstevaluation wurden dabei Unternehmen der DACH-Region zum Stand Ihres CMS befragt.

Ergebnisse im Schlaglicht
  • Ein gutes Drittel (36 %) der Unternehmen hat bereits seit 5-10 Jahren ein CMS etabliert, aber fast ein Viertel (22 %) erst seit drei (d.h. seit 2012) oder weniger Jahren. Berücksichtigt man, dass diejenigen Unternehmen die (noch) kein CMS haben, gar nicht teilgenommen haben, bleibt noch Luft nach oben.
  • Ebenfalls 36 % verorten Compliance in einer eigenen und unabhängigen Abteilung, 38 % aber immer noch bei der Rechtsbateilung.
  • Bei 2 Drittel der Befragten arbeiten 1-5 Mitarbeiter in der Compliance Abteilung. Das ist bei der Größe der befragten Unternehmen, 40 % haben einen Umsatz zwischen 1 und 10 Mrd. Euro, bemerkenswert. Hier stellt die Studie wohlwollend einen “Wachstumsmarkt” fest.
  • Die Ergebnisse im Bereich Richtlininen und Schulungen sind mE positiv zu werten, wenngleich Teilaspekte  wie die Schulung der AR-Mitgleider mit ganzen 14 % auch hier noch Bedarf zeigt.
Fazit

Aus meiner Sicht ein nützliches Tool, das einem CO hilft, den Stand seines eigenen CMS einzuordnen und Trends abzulesen. Wer im Übrigen bei der Studie mitgemacht hatte, kann die Ergebnisse noch weiter nach Branchen, Größe, etc. selektieren