Liebe Leserinnen und Leser,
gestatten Sie mir zum Ende des Jahres eine kurze persönliche Anmerkung. Von der großen Ankündigung, dass selbst die oberste Riege deutscher Unternehmen (DAX) sich künftig nicht nur fragen solle, was legal ist, sondern vor allem auch was legitim, ist 2017 noch nicht viel angekommen. Das juritisisch gerade noch Zulässige ist immer noch das Maß und wird dabei als vom globaliserten Wettbewerb quasi zwingend Verordnete ins Feld geführt und wahrgenommen. Wer darüber hinaus geht und nach Integrität fragt, steht schnell in einer – zumindest esoterisch angehauchten – Ecke.
Und dann sind da ja noch die Arbeitsplätze. Mehr Integrität, weniger Gewinn, weniger Arbeitsplätze lautet der – freilich oft unausgesprochene – Dreisatz. Verwundert nimmt man dann zur Kenntnis, dass mehr Gewinn die Arbeitsplätze aber auch nicht sichern kann (was betriebswirtschaftlich teils sogar richtig sein dürfte). Zugleich heißt aber mehr Intergität nicht zwangsläufig weniger Gewinn. In meiner Jugend, in den 70ern, wurden die Ökobauern mit den selbstgestrickten Pullis und den Latzhosen (auch von mir) belächelt, da sie gegen jede industriell-agrarwirtschaftliche Logik Landwirtschaft betrieben. Heute sind einige von Ihnen Mulitmillionäre. Wirtschaftlicher Erfolg und legitimes Unternehmertum sind keine Antipoden.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine besinnliche Weihnachtszeit und ein Jahr 2018, das uns ein Stück weiter in die richtige Richtung bringt.
Guten Rutsch!
Alles Gute für Sie und immer wieder angenehm von Ihnen zu lesen.
Wünsche Ihnen vor allem Gesundheit!