Im Rahmen einer Multi-Stakeholder-Analyse hat das Konstanz Institut für Corporate Governance eine umfassende Studie zur Praxisrelevanz der Vorgängerstudie “Leitlinienen für das Management zu den Organisations- und Aufsichtspflichten” durchgeführt. Dazu wurde unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Grüninger eine Vielzahl von Interviews mit Complianceverantwortlichen aus Unternehmen, Staatsanwälten und Richtern, Hochschullehren, Vertretern von NGOs und Rechtsanwälten geführt. Diese Interviews mündeten in 6 Compliance Essentials:
- Tone at the Top ist entscheidend für die Wirksamkeit eines CMS
- Kontinuierliche Risikoanalyse ist das A und O eines CMS
- Fundierte Schulungen führen zu Sensibilisierung und Akzeptanz
- Konsequenter Umgang mit Verstößen erzeugt Glaubwürdigkeit
- Hinweisgebersysteme schaffen Vertrauen und zeigen die Ernsthaftigkeit von Compliance
- Unternehmensspezifika bestimmen Mindestanfordeurng an Compliance
Der erläuternde Fliesstext wird dabei immer von Zitaten der einzelnen Interviewpartner gespiegelt. Dabei finden sich, z.B., auch (individuelle) Antworten auf Fragen nach dem Nutzen einer Zertifizierung oder nach dem CMS als Strafmilderungsgrund.
Die Studie ist in dieser Dichte und mit der Breite von über 70 qualifizierten Interviewpartnern einzigartig in Deutschland. Aus meiner Sicht (und dies nicht deshalb, da ich auch befragt wurde) Pflichtlektüre, da sie kompakt Einblick in die Sichtweise und Erfahrungen von Praktikern und Experten gibt. Last but not least, ist sie für eine wissenschaftliche Studie leicht verständlich und praxisorientiert geschrieben und mit nur 50 Seiten auch mal zwischendurch zu lesen.
Ach so, die Studie gibt es hier😉
Ein Gedanke zu “KICG veröffentlicht Studie Compliance Essentials”
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