Die Allianz Global Corporate & Speciality (ACGS) hat gestern ihre internationale Studie zu Risiken der D&O Versicherung, D&O Insurance Insights – Management liability today: What executives need to know, veröffentlicht.
Weltweit wurden 572 Schadensfälle aus den Jahren 2011 bis Mitte 2016, an denen die ACGS als Versicherer beteiligt ist, analysiert. Insbesondere in Deutschland hat die Zahl der Fälle in den letzten 20 Jahren stark zugenommen und ist von 40 auf etwa 120 jährlich angestiegen. Hauptsächlicher Treiber ist dabei der Innenregreß, also die Inanspruchnahme des Managers durch sein Unternehmen mit etwa 80% der Fälle. Der sog. shareholder activism ist dagegen in Deutschland noch nicht angekommen, auch wenn gerade in einem prominenten Fall erste Tendenzen sichtbar werden.
Betrachtet man den Zusammenhang zwischen Compliance und D&O-Versicherung so zeigt sich, dass Complianceverstöße mit 34 % die größte Ursache für Schadensfälle sind und gerechnet auf das Schadensvolumen sogar mit 61 % zu Buche stehen. Von den 20 größten Schadensfällen, beruhen 11 auf Complianceverstößen.
Neben Complianceverstößen sind freilich noch andere Risiken im Spiel, insbesondere im IT-Bereich oder im Nachgang zu M&A-Transaktionen. Compliance ist und bleibt aber das dominante Thema in der D&O-Versicherung. Insbesondere die Entwicklung in Deutschland im weltweiten Vergleich bestätigt, dass die Gerichte nun die Folgen dessen aufarbeiten, was zuvor an den Management Schools versäumt wurde.